„Die Nadel sie küsst meine Venen
der falsche Schlaf raubt mir die Tränen
so wach ich auf am nächsten Tag
in meinem Bett dem weichen Sarg“
von Christian Präauer
„Es war einmal in einem Spinnweben verhangenen Zimmer....
Du musst warten, haben sie gesagt.
Schlaf doch ein bisschen, haben sie gesagt.
Dein edler Prinz wird dich retten, haben sie gesagt.
UND WAS IS?
Da denkst du, du machst mal nen kurzen Powernap,
der dann wohl doch 100 Jahre gedauert hat und kein
Prinz weit und breit. Die Kerle sind heutzutage auch
nich mehr das was sie mal waren. Und wenn ich mich
hier so umschaue, dann könnte Cinderella echt mal
putzen kommen...“
von Grit Pechstein
„Schön langsam kommt mir echt der Graus,
holt mich endlich aus dem Turm heraus.
Auch ich muss nach 100 Jahren,
einmal zum Friseur mit meinen Haaren“
von Ruperta Kreer
„100 Jahre ist es her,
meinen Prinzen find ich nirgends mehr.
Er hat mir versprochen, er wird auf mich warten.
Ich irre umher und find ihn nirgends, auch nicht im Garten.
Ich könnte laut weinen und schreien,
das werd ich ihm nie verzeihen.
Schluchzend stell ich mir die Frage,
was ich ihn wohl, wenn ich ihn sehe, frage.
Vielleicht hat er eine andere irgendwo versteckt.
Ach was solls ich hau hier ab, ich muss hier weg.“
von Sandra Rohrmoser
„Jetzt sitz ich hier mit meinem Spinnrad,
Und jeder denkt mir wäre doch fad.
Ob draussen schon die Zombis gehen?
Ich werd am Rad ein bisschen drehen.
Ich laufe hin, ich laufe her,
Und denke, war da eben grade wer?
Frisches Makeup könnt ich auch vertragen,
Naja, jetzt bloß noch nicht verzagen.
Wo ist der Prinz denn bloß geblieben?
Der hats doch sicher mit der Magd getrieben.
Noch seh ich nicht des langen Schlafes nutzen,
Auch Cinderella war noch immer nicht heroben putzen.
Was mach ich bloß, was tu ich denn?
Es hilft ja auch nix rumzuflenn.
Wo ist denn nur das Telefon?
Such mich deppert,was ein Hohn.
Ich schau jetzt unter des Bettes Tuche,
Vielleicht macht Udo Walz auch Hausbesuche.
Feststeht, das Reimen ist nicht meine Sache,
Ist nach 100 Jahren wohl a Schraube locker das ich das mache.
Und die Moral von der Geschicht?
Das Ende ists dann wohl noch nicht....“
Von Grit Pechstein
„Ach Prinz du edler Herr,
schau doch nicht immer dem Schneewittchen hinterher.
Und auch das Aschenputtel is nix für dich,
da wäre es besser du nimmst mich.
Denn keine andere ist nach 100 Jahren,
noch so schön und abgefahren.“
von Ruperta Kreer
„Die sexy Pose macht's auch nicht wett,
ach wenn ich nur nen Prinzen hätt.
Das Schloss ist mein,
da wird ja wohl wer zum finden sein,
so ganz allein ist's richtig öd,
das warten ist mir jetzt echt zu blöd.
Dann spinn ich halt rum in meiner Kammer,
ach was soll der ganze Jammer.
Nun mach ich mich halt auf die Suche,
mal sehn was da noch schlägt zu Buche.
Ein dunkler Gang führt hier herunter,
ganz viel Angst hab ich mitunter.
Nach einem Prinz seh'n ich mich so sehr,
da wiegt die Angst nicht mehr so schwer.
Während ich lauf die Treppen schnell hinunter,
wird auch mein Gefolge munter.
Hundert Jahr schliefen auch sie,
meinen Prinz zu finden helfen sicher auch sie.“
Von Sandra Wanke
„Das Reimen, das macht mich nicht satt,
Da esse ich ein Rosenblatt.
Ich finde das so langsam wenig lustig,
Jetzt werd ich nämlich auch noch durstig.
Da der Prinz kein Gentleman ist,
Lass ich mir was einfallen sonst wirds trist.
Damit das Leben wieder richtig fetzt,
Paarshippe ich jetzt.“
Von Grit Pechstein
„Ich weiß nicht woran es liegt,
ob es vielleicht doch keine Prinzen mehr gibt.
Denn wer lässt so eine Pracht wie mich warten,
jetzt werd ich noch einen letzten Aufruf starten.
Liebe Männer groß und klein,
wer möchte mein Tischler, oder Mechaniker sein?
Ich nehm auch einen mit Bart,
Hauptsache ich werd hier drin nicht alt.
Bitte, ich flehe Euch an,
ein jeder mich nun retten kann.
Die Dornenhecke ist schon verrottet seit Jahren,
ein jeder kann mit dem Lift zu mir hoch fahren.
Keiner muß sich jetzt noch plagen,
sonst ruft mich an um zu fragen?“
von Ruperta Kreer
– E N D E –